Widuch: Hessische Ausländerbehörden sind wichtiger Standortfaktor – Fachkräfteverfahren flächendeckend beschleunigen

VhU Darmstadt und Südhessen zu den Arbeitsmarktzahlen im November 2024

Darmstadt. „Der hessischen Wirtschaft fehlen – trotz tendenziell steigender Arbeitslosigkeit – Fachkräfte. Die Demographie verschärft diese Lage noch –  für 2028 wird hessenweit bereits eine Lücke von rund 200.000 Fachkräften prognostiziert. Daher müssen Arbeitsagenturen und Jobcenter einerseits noch besser darin werden, Langzeitarbeitslose und am Arbeitsmarkt unterrepräsentierte Gruppen wie Ältere, Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund in Arbeit zu vermitteln. Andererseits braucht es auch dringend qualifizierte Zuwanderung. Denn genügend Arbeits- und Fachkräfte sind Grundvoraussetzung für Wirtschaftskraft“, so Dirk Widuch, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).

„Die Beschleunigung des Fachkräfteeinwanderungsverfahrens, die im Koalitionsvertrag von CDU und SPD in Hessen vereinbart ist, muss rasch umgesetzt werden. Damit zunächst der Verfahrensstau abgebaut werden kann, sollte die hessische Landesregierung in einem ersten Schritt dafür sorgen, dass weniger ausgelastete (Ausländer)Behörden überlastete Ausländerbehörden im Wege der Amtshilfe unterstützen. Außerdem sollten Eingaben von Arbeitgebern bevorzugt bearbeitet werden, da sie in der Regel gut vorbereitet bzw. vollständig sind und schneller beurteilt werden können“, schlägt Widuch konkrete Maßnahmen vor.

Er weist darauf hin, dass Unternehmen trotz liberaler Einwanderungsgesetze bei der nötigen Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland zu langsam vorankommen. Damit dies für die hessische Wirtschaft nicht zu einem dauerhaften Standortnachteil werde, empfiehlt er die Digitalisierungsanstrengungen zu verstärken: „Alle hessischen Ausländerbehörden sollten ihre Verfahren beschleunigen, indem sie umgehend alle Papierakten digitalisieren und ein zu allen anderen beteiligten Behörden schnittstellenfähiges IT-System einsetzen.“  

Mit Blick auf hier ausgebildete internationale Fachkräfte und Hochschulabsolventen unterstützt Widuch den Pragmatismus, den zuletzt die Ausländerbehörde Frankfurt öffentlich gemacht hat: Sie stellt Aufenthaltstitel für Azubis bzw. Studierende gleich etwas länger aus. Dies erleichtert das Finden und die Aufnahme einer Beschäftigung im Anschluss an ihre Ausbildung. „Das ist ein gutes Signal und sollte am besten flächendeckend Schule machen“, so Widuch.
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Im November waren in Südhessen 22.799 Personen arbeitslos, 309 weniger als im Vormonat. Aktuell sind 5.818 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Darmstadt.

 

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