Widuch: Arbeitnehmer und Arbeitslose sollten Weiterbildungschancen ergreifen, wo es möglich und nötig ist
Lebenslang aktiv an Qualifikation arbeiten
Darmstadt. „Die Arbeitswelt dreht sich immer rascher weiter – deshalb müssen sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitslose lebenslang aktiv an ihrer Qualifikation arbeiten. Hierfür investieren in Hessen die Arbeitgeber jedes Jahr rund 3,7 Mrd. Euro in die Weiterbildung ihrer Arbeitnehmer. Die Arbeitsagenturen förderten Arbeitslose und Beschäftigung mit zuletzt gut 282 Mio. Euro, die Jobcenter mit gut 229 Mio. Euro. Alles entscheidender Erfolgsfaktor ist aber, dass Arbeitnehmer und Arbeitslose diese Möglichkeiten auch wahrnehmen. Die Vorteile, die sie daraus auch für sich ziehen können, sind ungleich größer als die Anstrengungen, die sie auf sich nehmen“, sagte Dirk Widuch, Geschäftsführer der Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e.V. (VhU).
„Für viele Unternehmen lohnt es sich zu prüfen, ob die Fördermöglichkeiten der Arbeitsagenturen zur Situation des Unternehmens passen. So gibt es etwa Zuschüsse beim Nachholen von Berufsabschlüssen oder für erforderliche betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen“, so Widuch.
„Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen immer wieder sorgfältig abwägen, ob eine Förderung für einen Arbeitslosen nötig und welche die richtige ist. Hierzu gehört auch zwingend, den Erfolg von Maßnahmen nachzuhalten – welche helfen am besten für die Aufnahme von Arbeit? Denn für den Erfolg der Arbeitsverwaltung ist die richtige Forder- und Förderpolitik entscheidend. Dabei fällt auf, dass die Besetzung von beispielsweise Helfer-Stellen immer länger dauert und dementsprechend der Anteil von solchen Stellen an allen offenen Stellen mit 28 Prozent ein Allzeithoch erreicht hat. Wenn aber die Mehrheit der Arbeitslosen keinen Berufsabschluss hat und trotzdem immer mehr Helfer-Stellen unbesetzt bleiben, läuft etwas grundlegend schief. Gefragt ist hier einerseits der Gesetzgeber, der das Bürgergeld grundsanieren und auf Arbeitsaufnahme ausrichten muss. Andererseits müssen aber auch die Jobcenter eine konsequente Aktivierungsstrategie verfolgen“, so Widuch abschließend.
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Im Juli 2025 ist die Zahl der Arbeitslosen in Südhessen auf 24.554 Personen gestiegen. Das sind 647 Personen mehr als im Vormonat Juni.
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